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«Das ewl Areal wird ein Ort, an dem man sich gerne aufhält»

Auf dem heutigen Gelände der ewl wird in den nächsten Jahren ein «Areal für die ganze Stadt» entstehen. Warum ganz Luzern von dem Projekt profitiert, erklären Stadtpräsident Beat Züsli und Anja Kloth, Geschäftsführerin der ewl Areal AG.

Die Zukunft des ewl Areals liegt in den Händen der Luzerner Stimmbevölkerung. Voraussichtlich am 9. Juni 2024 wird sie an der Urne über die Investitionen der Stadt Luzern am Projekt befinden (mehr dazu hier). Doch warum sollten auch Luzernerinnen und Luzerner, die weit weg vom Unterlachenquartier und dem ewl Areal zuhause sind, dem Vorhaben zustimmen?

Beat Züsli und Anja Kloth, Sie erwähnen stets, dass die gesamte Stadt von dem Überbauungsprojekt auf dem ewl Areal profitieren würde. Was macht Sie so sicher?
Anja Kloth:
Auf dem Areal entstehen nicht nur 150 neue Wohnungen, sondern auch rund 600 Arbeitsplätze. Zudem wird mit der neuen Feuerwache, einem neuen Standort für die Zivilschutzorganisation ZSO Pilatus sowie dem geplanten Stützpunkt für den Rettungsdienst langfristig sichergestellt, dass die Blaulichtorganisationen ihren Auftrag wahrnehmen können.
Beat Züsli: Herauszustreichen ist auch die Tatsache, dass das das heute abgeschlossene Werkgelände künftig zu einem belebten, für die Bevölkerung zugänglichen, durchmischten Areal mit hoher Aufenthaltsqualität entwickelt wird.

Können Sie diese neue Zugänglichkeit näher ausführen?
Beat Züsli:
Das beste Beispiel hierfür ist das ehemalige Apparategebäude – das sogenannte «Rote Haus». Das Gebäude ist im Bauinventar des Kantons Luzern als schützenswert eingetragen und bleibt als Herzstück der Überbauung erhalten. Das Rote Haus soll zu einem Treffpunkt für das Quartier und die Öffentlichkeit werden.
Anja Kloth: Damit verbunden ist natürlich auch eine Aufwertung der Aussenräume auf dem Areal.

Weshalb ist das Rote Haus so zentral für dieses Projekt?
Anja Kloth:
Einerseits, weil es ein wertvoller Zeitzeuge der industriellen Vergangenheit des Quartiers ist. Andererseits aber auch, weil dieses historische Gebäude in Zukunft wieder erlebbar und benutzbar sein wird.

Beat Züsli, weshalb sollten sich auch Bewohnerinnen und Bewohner des Wartegg- oder Maihofquartiers für das Projekt auf dem ewl Areal interessieren?
Beat Züsli:
Das Projekt Rotpol ist nicht nur ein wichtiger Teil der Entwicklungen in diesem Gebiet, sondern auch Auslöser für weitere Entwicklungen. Durch den Umzug der Feuerwache auf das ewl Areal werden beispielsweise die Voraussetzungen geschaffen, um die städtischen Grundstücke im Gebiet Kleinmatt-/Bireggstrasse im Baurecht an gemeinnützige Wohnungsbauträger abzugeben. Zudem wird mit der neuen Feuerwache die langfristige Versorgungssicherheit der Bevölkerung gewährleistet.

Weshalb kann man das Feuerwehrgebäude eigentlich nicht einfach sanieren?
Beat Züsli:
Der Neubau ist nötig, weil die Feuerwache auf dem Kleinmattareal nicht mehr den zeitgemässen betrieblichen Anforderungen entspricht und die Platzverhältnisse unzureichend sind. Das Gebäude hat seine Lebensdauer erreicht und erfordert entsprechende Mehraufwände für Reparaturen und Sanierungen. Die Standards der SIA-Norm 261 zur Erdbebensicherheit können langfristig nicht eingehalten werden; zudem erfüllt das Gebäude auch die energetischen Standards nicht.

Inwiefern soll sich das Gebiet Kleinmatt-/Bireggstrasse weiterentwickeln?
Beat Züsli:
Das Stadtquartier in Zentrumsnähe soll mit einem vielfältigen und flexiblen Wohnangebot für unterschiedliche Lebensformen und Altersgruppen ergänzt werden. Ziel ist auch, die dank des Neubads bestehenden Qualitäten als städtischer Begegnungsort mit öffentlich zugänglichen Räumen für Bevölkerung, Quartier, Kultur und Kreativwirtschaft zu erhalten.  Um den unterschiedlichen Ansprüchen an das Areal und den hohen Erwartungen gerecht zu werden, wird auch die Bevölkerung in diesen Prozess einbezogen.

Wie stellen Sie sich das Leben im Quartier rund um das ewl Areal künftig vor?
Anja Kloth:
Ob zum Wohnen, zum Arbeiten oder einfach zum Verweilen mit Freunden und der Familie: Ich bin überzeugt, dass das ewl Areal zu einem Ort wird, an dem man sich gerne aufhält.
Beat Züsli: Das glaube ich auch. Zusammen mit dem Gesamtprojekt Unterlachen sowie dem Projekt Industriestrasse, das durch die Kooperation Industriestrasse und verschiedene Baugenossenschaften realisiert wird, erfährt dieser Stadtteil eine enorme Aufwertung.

Letzte Frage: Weshalb sollte die Luzerner Stadtbevölkerung am 9. Juni Ja zum ewl Areal sagen?
Beat Züsli:
Das Projekt «Rotpol» ist das Ergebnis einer mehrjährigen, umfassenden aber auch anspruchsvollen Planung. Der Stadtrat ist überzeugt, dass das Projekt hohe städtebauliche und ökologische Standards erfüllt und wichtige öffentliche Bedürfnisse abdeckt.
Anja Kloth: Ganz einfach: Wer Ja sagt zum neuen ewl Areal, sagt Ja zu einem durchmischten, lebenswerten und zukunftsträchtigen Quartier mit einer hohen ökologischen Qualität. Es wird ein Areal für die ganze Stadt Luzern.

Text: Ismail Osman
Bilder: Eveline Beerkircher