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Projekt

In den nächsten Jahren entsteht auf dem ewl Areal ein durchmischtes, nachhaltiges Quartier für Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Die bauliche Vergangenheit und die Geschichte des Areals bleiben mit dem Erhalt des Roten Hauses im neuen Quartier präsent.

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Bauvorhaben

Auf dem ewl Areal entsteht ein durchmischtes, nachhaltiges Quartier mit einem hohen Anteil an gemeinnützigen Wohnungen der allgemeinen Baugenossenschaft Luzern (abl) und Alterswohnungen. ewl und die bereits ortsansässigen städtischen Dienstabteilungen erhalten neue Räumlichkeiten. Ausserdem werden künftig die Feuerwehr Stadt Luzern und die Zivilschutzorganisation Pilatus auf dem Areal angesiedelt. Als weiterer Nutzer ist der Rettungsdienst vom Luzerner Kantonsspital geplant.

Architektur

Die von dem Team Halter AG geplante Überbauung wurde architektonisch von Masswerk und E2A Architekten ausgearbeitet. Sie kreiert rund um das Rote Haus einen charmanten Quartierplatz im Herzen des ehemaligen Gaswerkareals. Dieser Platz verbindet sich durch Passagen mit den äusseren Strassen und erreicht dadurch eine optimale Durchlässigkeit. Dieser Platz wird von drei unterschiedlich geformten Gebäudekomplexen gefasst, die sich in Struktur und Ausdruck stark voneinander unterscheiden. Der Quartierplatz darf zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Treffpunkt für die gesamte Luzerner Bevölkerung avancieren.

Mitwirkende

Lage

Das ewl Areal liegt am südlichen Ende des Bahnhof Luzern in unmittelbarer Nähe zur Alt- und Neustadt. Mit rund 20’000 Quadratmetern Fläche ist es aktuell das wohl grösste, zusammenhän­gende Grundstück in unmittelbarer Zentrumslage. Über die Achsen Fruttstrasse/Langensandbrücke und Geissensteinring/Bireggstrasse/Neustadtstrasse ist das Areal direkt an das Hauptstrassennetz der Stadt Luzern angebunden. Diese Achsen sind insbesondere für das vorgesehene Sicherheits- und Dienstleistungszentrum von grosser Bedeutung.

Industrielles Erbe

Das industrielle Erbe des Gaswerkareals wird mit dem Erhalt des Roten Hauses bewusst bewahrt. Das Rote Haus bildet mit seinem Quartierplatz das Herzstück des Areals. Dieser Platz wird von drei kräftig erscheinenden Bauten gefasst, deren Architekturen an industrielle Bautypologien anknüpfen. Dabei erinnert die Überbauung an die ehemalige industrielle Nutzung des Areals. Die wenigen Eingriffe am Äusseren und Inneren des Roten Hauses sollen eine Restaurierung ermöglichen, welche den industriellen Charakter wie auch die schützenswerten Elemente weiterleben lässt.

Die «Bachgärten»

Der heute unterirdisch geführte Allmendlibach entlang der Industriestrasse wird auf einer Länge von 180 Meter frei gelegt. Diese Bachöffnung schafft gegenüber der heutigen Situation einen deutlichen ökologischen Mehrwert. Dieser wirkt sich auch positiv auf die angrenzenden Lebensräume für Mensch und Natur aus. Der freigelegte Bachabschnitt wird als wertvolles Element in die Freiraumgestaltung eingeflochten. Hochstammbäume entlang der Industriestrasse strukturieren mit den Bachbrücken den langen linearen Raum. Durch die Brücken werden die «Bachgärten» geschaffen. Unterschiedlich naturnah angepflanzt aktivieren diese «Bachgärten» die Gebäudevorbereiche. Durch ökologische Massnahmen im Uferböschungsbereich entstehen wertvolle Kleinstrukturen für Flora und Fauna.

Grünflächen

Auf dem Areal sind einige – von Raymond Vogel Landschaften konzipierte - Grünflächen angedacht. Der Quartierplatz beim Roten Haus wird mit Bäumen begrünt und lädt im und um das Garten-Café zum Verweilen ein. Der Innenhof des Wohn- und Bürogebäudes ermöglicht mit seiner Terrainmodellierung eine Garteninsel für Alt und Jung. Das untere Niveau ist für die Bewohnerinnen und Bewohner des Plegezentrums angedacht und der obere Bereich als Ausweitung des öffentlichen Raumes für die Benutzerinnen und Benutzer der Wohnungen und Büroräumlichkeiten. Der private Ruhehof ist eine grüne Oase auf dem Dach der Blaulichtdienste und ist eine wertvolle Bereicherung der Arbeitsqualität. Der gemeinschaftliche Pflanzgarten auf dem Dach ist für die Wohnungen wie auch das Pflegezentrum zugänglich. Der Pflanzgarten erfüllt den Wunsch nach eigenem Gärtnern und Gemüse anpflanzen.

Etappierung

Die Überbauung des ewl Areals erfolgt in zwei Etappen. Der Betrieb der vorhandenen Nutzungen auf dem Gelände wird während der gesamten Bauphase gewährleistet sein ohne Provisorien.

Erste Etappe

Mit dem Spatenstich erfolgt der Bau der ersten Etappe. Das grosse, mehreckige Gebäude ist ein Hofbau mit einer durchgehenden Werkhalle im Erdgeschoss und einem prominenten Haupteingang an der Industriestrasse. Das zweite Gebäude charakterisiert sich durch sein Sheddach und bezieht sich auf die industriellen Bauten entlang der Geleise. ewl und die bereits ortsansässigen städtischen Dienstleistungen werden diese Räumlichkeiten beziehen.

Zweite Etappe

Sobald die Nutzer*innen eingezogen sind und der Betrieb einwandfrei funktioniert, werden die ehemaligen Räumlichkeiten an der Industriestrasse abgerissen. Ausnahme bildet das Rote Haus, welches in der zweiten Etappe sanft renoviert und in Stand gesetzt werden soll. Wohnungen, Alterswohnungen und Büro- /und Arbeitsräumlichkeiten sollen dort realisiert werden.

Nachhaltigkeit

Das Projekt «Rotpol» ermöglicht eine unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten tragfähige, zukunftsweisende und nachhaltige Entwicklung auf dem ewl-Areal. Die Überbauung strebt das Zertifikat für «2000-Watt-Areale» an und übernimmt somit Verantwortung für die Umwelt.

Regenwasser aktiv nutzen

Zudem soll das Areal mit dem Label «Natur & Wirtschaft» zertifiziert werden. Eine Vorzertifizierung dazu liegt vor. Unter anderem übernehmen die Dachflächen des ewl-Areals stadtklimatische und ökologische Ausgleichsfunktionen. Sie dienen der Biodiversitätsförderung, der Retention und der energetischen Nutzung. Zusätzlich dienen sieben Dach-Wasser Retentionssäulen auf dem Rothausplatz zur Zwischenspeicherung und anschliessender Nutzung des Regenwassers auf dem Areal; dies im Sinne der Schwammstadt.

Nutzergruppen

Die Herausforderung dieses Areals liegt in der Komplexität und der Durchmischung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit.

Dienstleistungen

Das heutige Areal wird nebst ewl energie wasser luzern auch von den städtischen Dienstabteilungen Tiefbauamt, Geoinformationszentrum GIS und Umweltschutz genutzt. Auf dem neuen Areal sollen künftig auch Nutzungseinheiten für die Feuerwehr Stadt Luzern und die Zivilschutzorganisation Pilatus ZSOpilatus angesiedelt werden. Als weiterer Nutzer ist der Rettungsdienst vom Luzerner Kantonsspital angedacht.

Wohnen

Des Weiteren soll auf dem Areal unter Vorgaben der allgemeinen baugenossenschaft abl gemeinnütziger Wohnungsbau entstehen. Es werden eine Vielzahl von verschiedenen Wohnungstypen mit unterschiedlicher Ausrichtung angeboten. Die Grundrisslayouts der geplanten Wohnungen sind zeitgemäss, attraktiv und bieten eine wohnliche Atmosphäre. Der Pflanzgarten im fünften Obergeschoss lädt zum Verweilen und Gärtnern ein. Er ist für alle Wohnungen zugänglich und stellt als Treffpunkt einen hohen sozialen Mehrwert dar.

Auf dem Areal werden zudem Alterswohnungen realisiert. Die Räumlichkeiten sind sehr transparent gehalten, lichtdurchflutet und grosszügig konzipiert. Die verschieden angeordneten Aussenräume und Grünzonen im Erdgeschoss, im Innenhof und auf dem Dach bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern vielseitige Verweilmöglichkeiten.

Logistik

Die Bedürfnisse der neuen Nutzergruppen, insbesondere ihre Anforderungen an die Logistik, sind äusserst anspruchsvoll. Alle Blaulichtdienste liegen direkt an der Fruttstrasse, um ein ungehindertes Ein- und Ausfahren zu gewährleisten. Es entsteht genügend Platz für allfällige Übungen der Feuerwehr, ohne die benachbarten Wohnnutzungen zu tangieren. Die Wohnungen sind allesamt von der Fruttstrasse abgewandt und werden entweder von der Industriestrasse erschlossen oder direkt vom Quartierplatz rund ums Rote Haus.

Gesellschaft

Das architektonische Gesamtkonzept vom Team Halter AG liefert auf die wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen eine überzeugende Antwort. Ruhige, generationenübergreifende Rückzugsorte sollen zum Verweilen einladen. Ziel der Überbauung ist, dass die Aussenräume von den Anwohnerinnen und Anwohnern wie auch von den Mitarbeitenden aller Bereiche gemeinschaftlich genutzt werden können.

Auf eine künftige urbane Vernetzung des ewl Areals mit den umliegenden Stadtgebieten, insbesondere mit der Nachbarin Kooperation Industriestrasse, wird grossen Wert gelegt. Die Überbauung ist ein weiteres Puzzleteil in der Entwicklung des Quartiers. Gleichzeitig wird sich auch das Gebiet gegenüber den Bahngleisen um den Verkehrsknoten Steghof weiterentwickeln.

Rotes Haus

Inmitten des ewl Areals steht ein ungeschliffener Diamant – das Rote Haus, ein Zeitzeuge Luzerner Industriekultur. Als schützenswertes Objekt wird das Gebäude bauzeitlich erhalten bleiben und wird das Herzstück des Areals bilden.

Neu soll das Rote Haus zum sozialen und kulturellen Treffpunkt der Überbauung werden. Behutsam restauriert, wird diesem Haus eine neue Bedeutung zugesprochen werden. Der lichtdurchflutete Saal gemeinsam mit dem neu gefassten Aussenraum wird künftig überwiegend für eine öffentlich zugängliche Nutzung vorgesehen.