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Unterlachen 2.0: Ein Quartier blüht neu auf

Kanalisationen werden saniert, Strassen sicherer gemacht, einen Bach freigelegt – und mehr: Im gesamten Gebiet Unterlachen wird die städtische Infrastruktur in den nächsten Jahren massiv aufgewertet. Das ewl Areal spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Kaum ein anderer Stadtteil Luzerns ist aktuell so stark durch Wandel geprägt wie das Gebiet Unterlachen. Die Überbauung Geissensteinring ist Realität und auf dem Areal Industriestrasse sind die Bauarbeiten für die KIL-Überbauung in vollem Gange. Die Kooperation Industriestrasse Luzern realisiert in den nächsten Jahren 14 Gebäude mit 151 Wohnungen und rund 3000 Quadratmetern Gewerbefläche.

Und auch das ewl Areal steht mit seinen 92 gemeinnützigen Wohnungen, 57 Alterswohnungen, rund 600 Arbeitsplätzen, einer neuen Feuerwehrzentrale und mehr in den Startlöchern. Mit anderen Worten: Im Gebiet Unterlachen zieht in den nächsten Jahren viel neues Leben ein.

Durchgangsstrasse wird zur Begegnungszone

Damit aus den beiden Bauprojekten ein neues lebendiges Quartier mit viel Lebensqualität werden kann, braucht es unter anderem auch die nötigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen. Und hier kommt die Stadt Luzern ins Spiel: Konkret wird sie im Rahmen des städtischen «Gesamtprojekts Unterlachen» zum Beispiel die Strassen im Gebiet Unterlachen erneuern sowie die Werkleitungen sanieren und punktuell verlegen.

Was heute schon feststeht: Die Industriestrasse wird zukünftig eine ganz andere Bedeutung haben als heute. Als das verbindende Element zwischen den beiden Überbauungen, wird sie zur Begegnungszone mit Tempo 20 umgestaltet. Für den Durchgangsverkehr wird die Industriestrasse künftig gesperrt und stattdessen mit Bäumen angereichert. «Mit Sitzgelegenheiten und rund 20 Bäumen erhält die Industriestrasse einen neuen Charakter und wird zu einem lebendigen Ort im Quartier», schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Auch aus ökologischer und stadtklimatischer Sicht soll die Industriestrasse aufgewertet werden. So kann unter anderem ein speziell für diesen Ort entwickelter Plattenbelag dazu beitragen, die Strasse zu einem hohen Grad zu entsiegeln.

Ein Bach taucht wieder auf

Die Industriestrasse erhält aber auch noch in anderer Form ein neues Gesicht: Ein weiteres Teilprojekt betrifft den Allmendlibach: Dieser fliesst heute unterirdisch aus dem Gebiet Sternmatt nordwärts durch das ewl Areal. Im Zuge der Realisierung des Projekts «Rotpol» soll der Bach teilweise verlegt und offengelegt werden.

Damit dies möglich ist, muss die Stadt im Geissensteinring und in der Industriestrasse für den Hochwasserschutz einen unterirdischen Speicherkanal realisieren. In diesen können bei starkem Regen bis zu 1450 Liter pro Sekunde eingeleitet und so ein Überlaufen des Allmendlibaches verhindert werden.

Mehr Verkehrssicherheit für das gesamte Quartier

Aufgewertet werden aber nicht nur die Industriestrasse, sondern auch der nahe liegende Geissensteinring, die Kellerstrasse, die Unterlachenstrasse, die Brünigstrasse sowie die Fruttstrasse. So werden im Geissensteinring beispielsweise die Trottoirs und Velostreifen verbreitert und Fussgängerinseln erstellt.

Die Bushaltestellen an der Kellerstrasse und am Geissensteinring werden zudem behindertengerecht umgestaltet und zum Teil etwas verschoben. Weiter werden diverse Strassenoberflächen und Trottoirs im gesamten Gebiet saniert. An einigen Orten werden auch Werkleitungen saniert und teilweise verlegt.

Zeitliche Abstimmung ist ein Schlüsselfaktor

Je komplexer verschiedene Bauprojekte sind, desto wichtiger die gemeinsame Abstimmung und Koordination. Das «Gesamtprojekt Unterlachen» wird zwingend vor dem Baustart auf dem ewl Areal realisiert werden, jedoch parallel zur Baustelle auf dem Industriestrassen-Areal. Insbesondere sollten der Allmendlibach freigelegt und verschiedene Werkleitungen auf dem ewl Areal verlegt werden, bevor das Projekt Rotpol realisiert wird.

Laut der Stadt soll im Frühling 2025 mit der Umsetzung gestartet und das Projekt innerhalb von rund zweieinhalb Jahren fertiggestellt werden. Die Vorzeichen stehen gut: Anfang Februar bewilligte das städtische Parlament einen Kredit über 11.14 Millionen Franken für das Vorhaben.

Übrigens: Der Startschuss zur Neugestaltung des Unterlachen-Quartiers fiel nicht erst gestern, sondern bereits anfangs der 2000er-Jahre. Damals wurde das Areal Industriestrasse offiziell zu einer Wohn- und Arbeitszone. «Ein Faktor hierfür war sicher der zunehmende Druck, innerstädtisch verdichtet zu bauen», erklärte Stadtplanerin Deborah Arnold kürzlich in einem unserer Blogbeiträge. Die Umzonung bildete die Grundlage für die beiden Bauprojekte Industriestrasse und ewl Areal.

Weitere Informationen zum städtischen «Gesamtprojekt Unterlachen» finden Sie unter gesamtprojekt-unterlachen.stadtluzern.ch.

Text: Daniel Schriber / Ismail Osman
Visualisierung: Stadt Luzern